Ratgeber Kanada

Für die Einreise nach Kanada benötigen deutsche Staatsangehörige kein Visum – wohl aber eine elektronische Reisegenehmigung (eTA), die vor dem Abflug online beantragt werden muss. Diese ist für Touristen in der Regel fünf Jahre gültig oder bis zum Ablauf des Reisepasses. Die Einreise erfolgt meist über internationale Flughäfen wie Toronto, Montréal oder Vancouver.

Bitte beachten Sie: Auch für Transitaufenthalte ist eine eTA erforderlich. Kinder benötigen einen eigenen Reisepass. Bei geplanter Weiterreise in die USA kann ein zusätzliches ESTA notwendig sein,

Kanada ist ein Ganzjahresziel – je nach Region und Reiseart bieten sich unterschiedliche Zeiträume an:

• Mai bis Oktober ist ideal für Rundreisen, Roadtrips, Wanderungen und Tierbeobachtungen.
• Juli und August gelten als Hochsaison mit warmen Temperaturen, besonders beliebt bei Outdoor-Fans.
• September und Oktober begeistern mit dem Indian Summer – ein farbenprächtiges Naturspektakel.
• Dezember bis März sind ideal für Wintersportler: Skifahren, Schneeschuhwandern und Nordlicht-Sichtungen warten im verschneiten Norden.

Mit ohrenbetäubendem Donner stürzen sich hier gigantische Wassermassen über 50 Meter in die Tiefe – ein Naturwunder der Superlative. Besonders eindrucksvoll ist eine Bootstour direkt hinein in die Gischtwand der Horseshoe Falls. Wer es ruhiger mag, erlebt das Schauspiel bei Sonnenuntergang von der Promenade aus. Im Winter verwandeln sich die Fälle in ein glitzerndes Eismeer.

Die Rocky Mountains ziehen sich wie ein Rückgrat durch Westkanada – mit schroffen Gipfeln, dichten Wäldern und türkisblauen Seen wie dem Lake Louise oder Moraine Lake. In Banff und Jasper trifft alpine Wildnis auf kanadische Gastfreundschaft. Hier lässt sich wandern, paddeln oder einfach nur staunen. Elche und Bären sind hier oft ganz in der Nähe.

Diese Traumstraße zwischen Banff und Jasper zählt zu den schönsten der Welt. Auf rund 230 Kilometern reihen sich Gletscher, Wasserfälle, türkisfarbene Seen und steile Berghänge wie auf einer Naturbühne aneinander. Der Athabasca-Gletscher lädt sogar zu geführten Touren aufs Eis ein. Jede Kurve bietet ein neues Postkartenmotiv.

In Kanada sind es nicht Löwe, Elefant und Nashorn – sondern Bär, Elch, Wal, Wolf und Karibu, die als "Big Five" des Nordens gelten. Wer sich auf die Spuren dieser Tiere begibt, erlebt unvergessliche Momente in freier Wildbahn. Ob Elch am Seeufer, Wal vor der Pazifikküste oder Grizzly im Flusstal – Tierbeobachtung gehört hier zum echten Kanada-Erlebnis. Besonders intensiv wird es auf geführten Touren mit erfahrenen Guides.

Mit mehr als 7.800 Kilometern Länge verbindet diese legendäre Route Atlantik und Pazifik – und durchquert dabei das ganze Land. Wer auf ihr unterwegs ist, erlebt die gesamte Vielfalt Kanadas: endlose Prärien, weite Wälder, schroffe Küsten und lebendige Städte. Fahren Sie im Camper, Mietwagen oder mit dem Motorrad – der Trans Canada Highway steht für das ultimative Freiheitsgefühl.

Im hohen Norden Kanadas liegt Yellowknife – eine der besten Regionen weltweit zur Beobachtung von Polarlichtern. In klaren Winternächten tanzen grün-violette Lichtbänder über den Himmel und verwandeln die Landschaft in eine magische Szenerie. Mit etwas Glück beginnt das Schauspiel bereits im Spätsommer. Ein Erlebnis, das Gänsehaut garantiert und lange in Erinnerung bleibt.

Unberührt, ursprünglich, überwältigend: Der East Coast Trail an der Küste von Neufundland ist ein echtes Abenteuer für Naturbegeisterte. Über 300 Kilometer führt der Trail entlang der windumtosten Avalon-Halbinsel – vorbei an dramatischen Klippen, Leuchttürmen und kleinen Fischerdörfern, in denen die Zeit stillzustehen scheint. Der besonders eindrucksvolle Abschnitt zwischen Goulds und Bay Bulls führt auf anspruchsvollen 20 Kilometern über schmale Felsvorsprünge und durch urige Wälder. Wer hier wandert, hört das Donnern der Brandung tief unter sich, sieht Weißkopfseeadler über die Küste kreisen – und mit etwas Glück ziehen sogar Wale vorbei. Ein Wanderweg wie aus einer anderen Zeit – rau, wild, echt kanadisch.

Auf Cape Breton Island schlängelt sich der Skyline Trail wie ein grünes Band durch die wilde Küstenlandschaft. Der Weg beginnt sanft und führt durch dichte Wälder, in denen Elche sich gerne im kühlen Schatten aufhalten. Frühmorgens oder in der Abenddämmerung steigen die Chancen, diesen majestätischen Tieren zu begegnen. Doch der eigentliche Höhepunkt liegt auf dem Hochplateau: Atemberaubende Aussichten auf die zerklüftete Küste des Cabot Trails, ein hölzerner Plankenweg mit Aussichtsterrassen und unvergessliche Sonnenuntergänge über dem Sankt-Lorenz-Golf machen diese Route zu einer der schönsten Wanderungen Ostkanadas. Ideal für Genießer und Fotofans!

Im Parc National Forillon, ganz im Osten der Gaspé-Halbinsel, wartet ein echtes Panorama-Highlight: der Mont-Saint-Alban Trail. Die rund acht Kilometer lange Rundwanderung beginnt am Cap Bon Ami und führt durch dichten Wald – immer wieder mit Blicken auf die dramatische Steilküste und das tiefblaue Meer. Der Höhepunkt ist buchstäblich der Aussichtsturm auf dem Gipfel: Fast 40 Meter hoch und aus Holz erbaut, bietet er einen 360-Grad-Blick über die Wälder, die Bucht und die scheinbar endlose Weite des Atlantiks. Wer die letzten Stufen erklimmt, wird mit einem Ausblick belohnt, der sprachlos macht. Ein Geheimtipp für Wanderfreunde, die das Besondere suchen.

Mystik, Geschichte und Natur verschmelzen auf dem Cup and Saucer Trail zu einem ganz besonderen Wandererlebnis. Auf Manitoulin Island im Huronsee führt der rund fünf Kilometer lange Hauptpfad entlang schroffer Kalksteinformationen hinauf zu den höchsten Punkten der Insel – mit weitem Blick über Wälder, Seen und die spirituelle Landschaft der Ojibwa. Für die First Nations ist dieser Ort heilig, der Trail selbst ein Pfad durch Legenden. Besonders eindrucksvoll ist der östlichste Aussichtspunkt – eine natürliche Terrasse hoch über dem Blättermeer, die Wanderer oft ganz für sich allein genießen können. Ein Ort der Kraft, der innerlich bewegt.

Eine Wanderung wie ein Ausflug in eine andere Welt: Der Matapiiksi Trail im Writing-on-Stone Provincial Park führt mitten hinein in die sagenumwobenen Badlands von Alberta. Auf 4,4 Kilometern entdecken Sie nicht nur die spektakulären Sandsteinsäulen, die sogenannten Hoodoos, sondern auch Felszeichnungen der Blackfoot First Nations – einige davon mehrere Tausend Jahre alt. Am Ende des Trails wartet eine gewaltige Sandsteinklippe mit einer eingemeißelten „Battle Scene“ – eine Szene voller Dramatik und Geschichte. Der Weg ist nicht lang, aber reich an Eindrücken: bizarre Felsformationen, offene Prärie, stille Geschichten in Stein. Eine spirituelle Reise durch Kanadas Vergangenheit.

Wer den wilden Westen Kanadas spüren will, ist auf dem Wild Pacific Trail in Ucluelet genau richtig. Entlang der schroffen Küste Vancouver Islands verläuft dieser rund acht Kilometer lange Weg durch uralte Regenwälder und über Klippen mit fantastischem Blick auf den Pazifik. Besonders eindrucksvoll: der Lighthouse Loop, ein kurzer Rundweg zu einem historischen Leuchtturm und mehreren Aussichtspunkten. Hier können Sie stundenlang dem Rhythmus der Wellen lauschen, Adler beim Jagen beobachten oder – mit etwas Glück – Orcas oder Seelöwen entdecken. In Herbst und Winter toben die legendären Pazifikstürme – ein Schauspiel, das man sicher vom Weg aus erleben, aber nie unterschätzen sollte.